Mit dem Wohnmobil nach Spanien | #Vanlife Spanien
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Mit dem Wohnmobil nach Spanien | #Vanlife Spanien
In diesem Blogbeitrag erwarten dich die ungefilterten Eindrücke aus unserer Spanienreise, sowie viele Tipps, Tricks & unsere „Best Practices“ – nicht nur für kurze Urlaube, sondern auch besonders für Langzeitreisen durch dieses faszinierende und vielfältige Land.
Spanien, du unerwartete zweite Heimat … Wir hatten absolut keine Vorstellungen davon, wie Spanien ist. Klar, wir wussten, dass es dort unten heiß ist, da gibts Stierkämpfe, Gazpacho und Fußballer. Ach: Und es liegt am Mittelmeer und an der Atlantikküste. Das und noch ein/zwei andere Dinge wussten wir über Spanien, aber nicht recht viel mehr. Dementsprechend hatten wir auch keine Erwartungshaltungen, wie das wohl sein wird oder wie das wohl ist, wenn man dort ist. Im Prinzip gar nicht.
Die einzigen Gründe, warum wir nach Spanien als Erstes gereist sind waren, dass wir einen Hundekumpel für Cachou suchen wollten in Andalusien und es war Winter - zeitlich also passend für unser Vorhaben endlich aus der Großstadtwohnung rauszukommen. Da ist es doch irgendwie passend in den Süden zu kutschen 🙂 Wenn außerdem die Oskars und die FilmPeople auch davon geschwärmt haben... dann muss doch was dran sein.
Deswegen ging es für uns Mitte Januar 2022 über die Deutsch-Französische Grenze, quer durchs Zentralmassiv hinunter bis an die ersten Ausläufer der Pyrenäen und dann entlang der vielgelobten Küstenstraße rein ins gar nicht mal-so-heiße Land...
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1. Mit dem Wohnmobil nach Spanien – Unser Start in dieses Abenteuer
>> Campen in Spanien auf unsere eigene Art und Weise - im selbst ausgebautem Campervanr <<
Es ging so schnell: Das Schild auf der rechten Seite, welches besagt, dass wir nun in Espagna sind und zack: rechts und links alles voller Kakteen innerhalb weniger hundert Meter. Innerhalb weniger hundert Meter hat sich das komplette landschaftliche Bild geändert – ich dachte ich seh nicht richtig! Das war schon ein klitzekleiner Kulturschock. Die Flora, die Fauna, die Architektur, die Menschen – alles wirkte anders, viel südlicher, viel mediterran-orientalischer. Da waren wir jetzt – mit dem Wohnmobil nach Spanien aufgebrochen. Auch war es unerwartet rauer, als das schnike Bild, was wir die letzten Wochen on Tour von der deutschen und französischen Landschaft “gewohnt” waren. Faszinierend, denn damit hatten wir wirklich nicht gerechnet und es hat uns instant in seinen Bann gezogen. Von da an hörten die ganzen Wow – Momente gar nicht mehr auf.
Aber alles nacheinander: erst einmal mussten wir irgendwo hin, wo es eine Simkarte gibt, damit das Internet funktioniert, denn das Reisen finanziert sich bei uns nicht aus irgendwelchen Reserven, sondern von der digitalen Arbeit unterwegs. Dazu werden wir aber gerne auch einmal einen extra Blogbeitrag schreiben, wenn es euch interessiert 🙂 Fündig geworden ist Tim bei der Recherche in einem kleinen Laden, der direkt mit anderen kleinen Lädchen und einem riesen Carrefour in einem Einkaufskomplex in Figueres ist.
Direkt bei dem Einkaufskomplex angekommen, gab es erst einmal einen richtig schönen Sonnenuntergang! Das hieß dann aber auch, dass es demnächst schon dunkel wird und wir hatten da noch keine Ahnung, wo wir die erste Nacht verbringen sollten … Ein Glück, dass Tim nach einigem Hin und Her mit der Suche nach dem richtigen Laden schlussendlich mit der passenden Simkarte, sowie mit einem heiß ersehnten 400g Pot Natur-Hummus um die Ecke kam. Die ganze Zeit über, die wir in Frankreich waren, hatten wir nur einen kleinen Hummus im Glas gefunden und der hatte einen dezenten mockigen … ja schon gar eher einen Schimmelnachgeschmack … echt nicht lecker. Dementsprechend “ausgehungert” waren wir und wussten da erst so richtig zu schätzen, was uns so ein bisschen gewürzte Kichererbsenpaste bedeutet. Ja, wir hätten sie auch selber machen können, aber wenn wir schon mal in den südlichen Ländern sind … wollten wir auch die dortigen, heimischen Speisen genießen können.
Nachdem wir endlich in der beginnenden Dämmerung losgekommen sind und dann beim nächsten Freisteh-Stellplatz am See wider Erwarten doch nicht gehalten hatten (weil uns der ominöse Feldweg zu uneinsichtig war…) fuhren wir nach einer leckeren Hummus-Gurken-Weißbrot-Pause-am-Straßenrand in Richtung eines kostenfreien Stellplatzes. Dort sind wir endlich um etwa 22 Uhr angekommen – wie der aussieht wussten wir zu dem Zeitpunkt auch nicht, denn es gab nur ein nebelverhangenes, nichtssagendes Bild davon auf Park4Night zu sehen und die Satelitenansicht von Google Maps bringt in den meisten Fällen auch keine besseren Einsichten.
Nun denn – nach unserer allerersten Nacht in Spanien realisierten wir bei heißem Kaffee & frischem Früchte-Müsli in der Früh nach kurzer Internet-Recherche, wo wir jetzt überhaupt unser Nachtlager aufgeschlagen hatten: Wir waren mal wieder unerwartet inmitten eines Vulkangebietes gelandet. Genauer gesagt im Parc Natural de la Zona Volcànica de la Garrotxa. Genialer hätte unsere Spanienreise nicht beginnen können!
Auf unserer Spanienreise waren es bisher 11 autonome Gemeinschaften, die wir bereist hatten. Mit dabei waren: Katalonien, Aragonien, Valencianische Gemeinschaft, Kastillien – Leon, Kastillien – la Manche, Madrid, Murcia, Andalusien, Extremadura, Asturien & Kantabrien. Nach und nach werden wir zu jeder einzelnen dieser faszinierenden Gegenden einen eigenen Beitrag veröffentlichen, da das hier den Rahmen ansonsten zu sehr sprengen würde.
2. Mit dem Wohnmobil nach Spanien - unterwegs zwischen Gelassenheit & Lebensfreude
>> Wie wir die Mentalität der Spanier, ihre Gelassenheit und ihre Lebensfreude erlebt haben <<
Stell dir vor, du bist in einem kleinen Dorf irgendwo inmitten von Spanien. Die Sonne brennt runter, und die Luft ist gefüllt mit dem Duft von frischen Orangen, Rosmarin, Oliven und frisch gewaschener Wäsche. Du siehst Menschen, die sich auf den Straßen treffen, um sich zu unterhalten – regelrechte Cluster bilden wie so oft in den Einkaufläden, und du spürst ihre Gelassenheit.
Die Spanier haben einen besonderen Zugang zum Leben – sie leben im Hier und Jetzt, genießen jeden Moment und lassen den Stress des Alltags einfach an sich vorbeiziehen. Ihre Gelassenheit ist im hohen Maße ansteckend und bringt dich dazu, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten, runterzukommen, einen Gang zurück zu schalten. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass sie Touristen und Ausländer daran erkennen, dass sie sich so schnell und hektisch bewegen.
Die Lebensfreude der Spanier ist unübersehbar. Sie feiern das Leben mit rhythmischer Musik, Tanz und gutem Essen, als gäbe es kein Morgen. Sie verstehen, dass das Leben kurz ist und dass jeder Moment zählt. Diese Lebensfreude zeigt sich in ihrer offenen und herzlichen Art, in ihrer Liebe zur Familie und Freunden und in ihrer Begeisterung für ihre Traditionen und Kultur.
Es gibt keinen Zweifel – die Spanier wissen, wie man das Leben in vollen Zügen genießt. Ihre Mentalität, ihre Gelassenheit und ihre Lebensfreude sind eine Inspiration für uns alle und man spürt sie so stark, vor allem in belebteren Gegenden.
Wenn wir in die Situation gekommen sind, dass sich Spanier mit uns unterhalten möchten – ein typischer Smalltalk an der Kasse beispielsweise, dann lassen sie sich nicht entmutigen, wenn wir sagen, dass wir nur ein ganz kleines bisschen Spanisch können. Mit Händen, Gestiken und verschiedenen Varianten wird versucht das Gespräch zu halten. Irgendwie versteht man sich dann doch immer wieder – im Zweifel, wenn es gar nicht geht, haben wir eine App auf dem Handy parat, die schnell und einfach übersetzen kann.
3. Witzige und interessante Begebenheiten, die wir beim Campen in Spanien erleben durften
- Geniale Straßenführung – Eine eigene Spur zum Einreihen, wenn man aus einem Abbiegepunkt kommt, viel mehr und deutlichere Beschriftungen und Bodenzeichnungen als in Deutschland und Österreich, viele Kreisverkehre = wenig stehen bleiben = fließender Verkehr…
- Neue Straßen werden oft einfach neben den alten Straßen gebaut. Wir wissen nicht warum, aber es wirkt so, als wäre es einfach zu viel Aufwand, die alten Beläge zu entfernen. Das sieht mitunter recht witzig aus, wenn neben der eigentlichen Straße beispielsweise einen Meter höher noch ein Stückweit Asphalt mitläuft.
- Sehr schöne Ruinen, Burge und alte Mauern. Das müssen nicht riesige Teile gewesen sein – auch zahlreiche alte kleine Bauernhöfchens, die halb verfallen sind, stehen einfach als Ruinen da und werden nicht abgerissen.
- Viele verschiedene kulturelle Einflüsse, die Spaniens Kultur, Kunst, Architektur, Sprache und Küche geprägt haben, wie beispielsweise die Römer, die Mauren und die Westgoten.
- Wäsche waschen – kein Problem, wie so vielerorts in Europa (außer Schweden / Norwegen… die haben das noch nicht wirklich hinbekommen) ist es auch in Spanien. Hier kann man gut und auch günstig seine Wäsche in den speziellen Lavanderias waschen. Manche stehen beispielsweise auf Tankstellen (Wie die Revolution – Maschinen oder Lavomatic – Container).
- Überhaupt: Es riecht häufig nach frisch gewaschener Wäsche, vor allem wenn man beim Einkaufen ist.
- Hauptsache das Dorf wird auf einen Hügel gebaut. Anders als beispielsweise im Alpenraum, wo sehr viel in den Tälern und nahen Hanglagen gebaut wird, hat man in Spanien das Gefühl, dass viele Dorfstrukturen auf Hügeln gebaut wurden. Beispielsweise
- Höhlenhäuser, Höhlengaragen, Höhlenwohnungen. Ein faszinierender Anblick. Reist man in der Gegend um Cúllar und Baza, sieht man rechts und Links sehr viele Bauten, die direkt in den Hügeln eingelassen wurden bzw. reingegraben wurden. Angeblich ist es dort im Sommer recht kühl und im Winter recht angenehm warm. Ob wir uns hier auch für ein Höhlenhaus entscheiden werden? 🤔
- Selten, dass wir für Wasser auf Stellplätzen zahlen mussten. Wenn ich es mir so recht überlege, fällt mir eigentlich garkein Stellplatz ein, auf dem das der Fall gewesen wäre. Stellt euch das mal vor bitte: Ein Land, das im Sommer knapp an die 50° ran kommt, indem Wasser eine knappe Ware ist und immer knapper wird. Die 5 Liter Kanister kosten auch nur um die 70 Cent rum. Klar, ist es eigentlich immer gechlort, aber dafür haben wir unsere Filter von Riva. ****
4. Begebenheiten, die uns während dem Campen in Spanien sehr nachdenklich gestimmt haben
- Allgemein der extreme Wassermangel, den dieses Land ertragen muss. Es ist nochmal etwas ganz anderes, wenn man das in den Nachrichten hört, oder wenn man direkt vor Ort mitbekommt, dass der Wassernotstand ausgerufen wurde und beispielsweise Poolfüllungen temporär illegal sind.
- Trockene Flüsse überall – nicht jeder, aber sehr sehr viele sind total ausgedörrt. Da kann man nur mit einem gewissen Galgenhumor am Rio Blanco oder Rio Seco vorbei fahren, ohne in eine leichte emotionale Krise zu schlittern.
- Ein extremes Müllproblem hat Spanien, aber Hallo. Ganz stark ist uns das Anfangs aufgefallen. Mit der Zeit entwickelt man aber eine gewisse “Blindheit” demgegenüber, weil es einfach fast überall so aussieht. Sehr schade. Und das, obwohl es im Prinzip überall Entsorgungsmöglichkeiten in Form von großen Müllcontainern gibt.
- Im Gegensatz zu Mitteleuropa sind die sehr oft die eigentlich offenen Häuserbereiche, wie beispielsweise die Türen und die Fenster, vergittert. Wirklich sehr schön verzierte Metallgitter mit kunstvollen Spitzen, aber eben… vergittert und verschlossen.
5. Wie reagieren die Menschen auf den allgemeinen Wohnmobil Boom in Spanien?
In den letzten Jahren hat der Boom von Wohnmobilen in Spanien zugenommen und hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. In bestimmten Regionen, wie Cartagena im Südosten Spaniens, bereitet der Boom der Polizei Kopfzerbrechen, da viele Camper länger als erlaubt bleiben und auf verbotenen Plätzen stehen. Viele Camper lassen sich trotz Aufforderung der Polizei, die öffentlichen Plätze zu räumen, nicht bewegen. Anwohner in den betroffenen Gebieten haben mehr als 50 Wohnmobile gezählt, die wochen- oder sogar monatelang dort standen, obwohl die Vorschriften das freie Campen von maximal drei Fahrzeugen an einem Platz und nur für drei Tage erlauben. Je nachdem, wo die Camper stehen, ist eine bestimmte Behörde zuständig, sei es das Wasserwirtschaftsamt, das Küstenamt oder das Rathaus. Allerdings gibt es noch keine städtische Verordnung, die das freie Campen auf öffentlichen Plätzen regelt. Die Camper selbst, die hauptsächlich Rentner aus Ländern wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Holland und Italien sind, fordern auch eine Regelung, was legal und was illegal ist. Sie glauben, dass auch lokale Geschäfte von dem Wohnmobil-Boom profitieren könnten. (Quelle: https://www.costanachrichten.com/costa-calida/camping-spanien-boom-cartagena-kueste-camper-wohnmobile-platze-regelung-polizei-92054093.html)
In Águilas, auch im Südosten von Spanien, hat ein deutscher Händler für Reisemobile auf den Boom reagiert und einen neuen Campingplatz eröffnet, der schnell ausgebucht war. Dies zeigt, dass es einen Bedarf an mehr Camping- und Stellplätzen gibt, und dass die Unternehmer in der Region diese Gelegenheit nutzen können.
Das spiegelt natürlich nicht die Meinung aller Spanier wieder, aber ich wollte euch diesbezüglich nicht nur unsere eigene Meinung niederschreiben, sondern erstmal noch zwei weitere unabhängig voneinandere Quellen miteinbeziehen – einen Artikel aus den Costanachrichten (sehr zu empfehlen die App, sehr interessante regionale Beiträge!) und aus dem Merkur.
6. Unsere eigenen Erfahrungen als Camper mit den Einheimischen:
Kurz und knapp: Bisher durchwegs positiv. Wirklich – wir fühlen uns hier einfach sauwohl und mit im spanischen Leben integriert.
Vielleicht liegt das daran, dass wir uns nicht aufführen wie der König von Sonstirgendwas und nicht die Antenne, die Stühle und den Tisch mit Deckchen und Blümchen vor die Reifen auspacken – auch nicht auf öffentlichen Stellplätzen, zumal das sowieso fast überall untersagt ist. Das höchste der Gefühle ist, dass wir auf Auffahrkeile fahren, und das auch nur, wenn es wirklich (!) notwendig ist.
Wenn man sich der Umgebung anpasst und alles so respektiert, wie es ist, dann taucht man unwahrscheinlich gleich in die lebendige Kultur und das Leben der Spanier ein. Es ist ein wenig schwierig für mich, das alles in einem Fließtext zu fassen – deshalb möchte ich euch stichpunktartig ein paar Beispiele aus unseren Erlebnissen aufzählen:
Beats in der Stadt
Wir waren in irgendeinem öffentlichen, kostenfreien Stellplatz, in einer 20.000 Einwohner – Stadt. Alles wunderbar und sogar kostenfreier Strom. Die Bewertungen garnicht mal so gut, weil “laute Jugendliche” “Party bis in die Nacht” “Straßenlärm” etc. also perfekt für uns, uns juckt das nicht. Aus einem Bauchgefühl heraus, habe ich das Stromkabel dann doch über die Nacht abgenommen – es war kein schlechtes Gefühl, aber eben… mein Bauchgefühl sagte, dass es besser ist, wenn das Kabel drinnen ist.
Um Mitternacht rum war es dann soweit: Musik ging an, der Parkplatz hat sich in kürzester Zeit total gefüllt und wir waren mitten drinnen. Ein Festival! Ein Techno-Festival, das in dem Gebäude nebenan statt gefunden hat, was aber auch auf dem Parkplatz noch Boxen hatte. Wir waren umringt von feiernden, tanzenden, singenden und trinkenden jungen Menschen. In Mitteleuropa wäre das katastrophal gewesen – aber meint ihr, da wäre einmal irgendwer an unser Auto rangekommen? Meint ihr, da hätte auch nur ein Hintern es sich hinten bequem gemacht zum Sitzen bei unserer “Garage”? Mitnichten. Was für eine positive, ausgelassene Stimmung das war! Ein Paradebeispiel dieser lockeren, lebendigen Mentalität. Wären wir nicht so müde gewesen, wären wir Intros vermutlich sogar raus gegangen und hätten mitgeshaked.
Musikalisches Hupen
Da gibt es viele Begegnungen. Wir hatten anfangs lernen müssen, dass das Hupen nicht gleich “aggressives Anschreien” hier bedeutet, wie in so manch anderen Ländern… An der Küste erging es uns nicht wirklich so, also eigentlich in sämtlichen hoch-touristischen Gebieten. Aber im Inland, oder Hinterland Spaniens. Hupen zur allgemeinen Begrüßung, hupen als nettes “Ach hey, ich hab dich doch schonmal gesehen”, hupen als “Hey cool dass du da bist”.
Respekt im Straßenverkehr
Keine “Angst” vor Zebrastreifenübergängen mehr! Wo man in Deutschland froh sein muss, wenn man nicht angepöbelt wird, nur weil man ausgerechnet jetzt über die Straße möchte, legen die Spanier teils scharfe Bremsungen hin, weil du könntest jetzt, trotz 5 Meter Entfernung zum Zebrastreifen, drüber gehen wollen. Ohne Murren im Ausdruck. Hier in Spanien wir der Fußgänger und der Radfahrer sehr Respektiert und nicht minder behandelt, genauso wie andere Autofahrer. Ein paar unserer Erfahrungen, die wir sammeln konnten:
- Im sehr großen Bogen wird anderen Verkehrsteilnehmern ausgewichen, seien es Radfahrer, Fußgänger oder stehen gebliebene Autos. Wenn es der Verkehr nicht zulässt gerade, dann tuckelt man halt ein, zwei hundert Meter hinter dem Radfahrer her, aber es wird nicht vorbeigebrettert.
- Wenn jemand auf die Autobahn auffährt, könnte man Reißverschluss einhalten, aber es wird generell auch hier ein Bogen geschlagen, also auf die erste Spur gewechselt, damit der Auffahrende in Ruhe Gas geben kann und sich auf die richtige Spur einordnen kann.
- Kreisverkehre funktionieren Reibungslos – auch drei und vierspurige.
- Es fühlt sich allgemein mehr nach einem mitdenkenden Miteinander an.
Kassierer, die Trinken dürfen?
In Deutschland beispielsweise vielerorts verpönt, in manchen Betrieben sogar intern nicht gerne gesehen. Wenn man sich vorstellt, dass diese Menschen stundenlang sitzen und mit den Kunden reden müssen – bitte wer kam da auf die Idee, dass das ungebracht sei, nicht zu Trinken? In Spanien absolut kein Problem und vollkommen normal. Wir haben einige solcher Situationen mitgekriegt, in der die Kassierer mittendrinnen einfach gemütlich trinken konnten und keiner (!) hat irgendwie schief geschaut oder sonst was. Vollkommen normal. Genauso normal, wenn ein Arbeitskollege dazu kommt und die beiden dann miteinander reden anfangen. Kann gut mal 2-3 Minuten lang gehen und dann steht man einfach da und wartet, bis es weiter geht. Kein muh, kein mäh von irgendwem. Oder wenn sich spontan ein ganzer Mitarbeiterpulk bildet und der sich nach einiger Zeit erst wieder auflöst – haben wir nie mitbekommen, dass das irgendwie ein Problem gewesen sei.
7. Mit dem Wohnmobil in Spanien unterwegs zur eigenen inneren Reise
>> Was wir dank diesem faszinierenden Land für unsere eigene Entwicklung gelernt haben <<
- Definitiv hat die Gelassenheit und das spanische Lebensgefühl auf uns sehr stark eingewirkt, sodass wir für uns selbst noch ein Stückchen ruhiger und gelassener werden konnten.
- Zeit, um Zeit zu haben – eine Entschleunigung pur. Zeit für sich selbst nehmen zu können, ohne schlechtes Gewissen.
- Selbstfindung und Selbsterkenntnis – in der Natur die Ruhe finden können und dadurch mehr verstehen, wer man eigentlich ist und was einen selbst überhaupt bewegt.
- Auch wenn es banal klingt, aber: Eine längere Zeit weg von Deutschland zu sein, hat uns gezeigt, wie verbissen, bürokratisch und steif es dort sein kann. Welchen Druck das auf uns jahrelang ausgeübt hat und wie gut es sich anfühlt, diese Normen nicht bedienen zu müssen.
8. Nützliche Infos für Langzeitreisende & Menschen, die mit dem Wohnmobil in Spanien unterwegs sind
Offizielles vom Auswertigen Amt für Spanien
- Direkt die Informationen vom Auswertigem Amt raussuchen. Das war in Corona Zeiten sehr gut zum Nachschlagen, was grad aktuell Sache ist, kann aber auch so die ein oder andere nützliche Information enthalten: https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/spanien-node. So viel mehr gibt es da nicht zu berichten unsererseits vom Auswertigem Amt für Spanien 🙂
Simkarten & Internet in Spanien
Für eine Simkarte und damit spanischer Internetzugang haben wir bei unserer ersten Simkarte keinen Pass benötigt, da genügte der Personalausweis. Da uns das Datenvolumen aber oft nicht reicht über den Monat, wollten wir eine zweite Simkarte des gleichen Anbieters holen – nur wenige Monate später. Und siehe da: auf einmal geht das nur mit einem offiziellem “Pasaporte”, also einem Reisepass. (??) Nun ja, auf jeden Fall – wenn ihr eine Sim euch holen möchtet, werdet ihr wahrscheinlich einen Pass benötigen.
Für unseren Tarif zahlen wir ~35€ für 150 Gigabite beim Anbieter “Yoigo”. Klar gibts da noch viel mehr Auswahl, aber das ist der Tarif, für den wir uns Anfang 2022 entschieden haben. Mehr Infos zu diesem Tarif findest du hier: https://www.yoigo.com/tarifas-tarjeta/wifi-portatil-prepago
Wäsche waschen in Spanien
Wie in vielen anderen europäischen Ländern (ausgenommen der hohe Norden…) ist es leicht, hier eine Möglichkeit zu finden. Wäsche waschen in Spanien kostet im Durchschnitt bei einer Trommel mit. 12kg etwa 4€, bei 15kg etwa 5€. Das Trocken im Schnitt etwa 3€ je 15 Minuten. Die Waschdauer liegt bei ca. 30-45 Minuten und Trockendauer auch um den Dreh rum, wobei man bei den Trocknern meist eine 15-Minuten-Münznachwurf-Funktion hat.
Man findet sie eigentlich überall: Kleine Container mit den Maschinen drinnen bei Tankstellen, wie die Lavomatics oder die Revolution Maschinen, die auch in anderen Ländern vertreten sind. Kleine bis große Waschsalons in den Städten, die oft eine Sitzgelegenheit, nen Münzwechselautomaten und manchmal auch freies W-Lan haben. Wenn du dir eine Waschmöglichkeit rausgesucht hast, dann schau am besten bei Google Maps nach, auch in der Street View Ansicht, denn da kannst du sehen, ob eine Parkmöglichkeit in der unmittelbaren Nähe ist, oder eben auch nicht.
Brauchwasser & Trinkwasser in Spanien
Fast überall an den Stellplätzen gibt es kostenfreies Wasser, das meist mit Filter auch als Trinkwasser verwendet werden kann. Wir haben wie gesagt einen doppelten Riva Filter, aber haben die Einheimischen teils auch gesehen, dass sie sich das Wasser auch einfach so zapfen. Ob man das auch machen kann? Da will ich keine Empfehlung aussprechen – wir sind da keine Experten drinnen und können euch da nur unsere eigenen Erfahrungen mitteilen. Gechlort ist es sehr oft, manchmal mehr, manchmal weniger. Wie überall, kommt es auch hier ganz drauf an, wo man ist – uns ist aufgefallen, dass besonders in Berg / Sierra nahen Gegenden die Wasserqualität besser zu sein scheint bzw. einfach besser schmeckt.
Ansonsten gibt es eigentlich in jedem Einkaufsladen 5 – 8 Liter Flaschen mit super Trinkwasser. Unser Favorit: Wasser aus der Gegend der Sierra Nevada hehe aber generell Wasser, das ein wenig an frisches Bergwasser erinnert, wie man es sich aus vielen Brunnen in den Mittleren Alpen ziehen kann, finden wir klasse.
Entsorgungsmöglichkeiten für Wohnmobile in Spanien
Wie beim Brauch- & Trinkwasser auch, sind die Entsorgungsmöglichkeiten für Wohnmobile in Spanien sehr gut ausgebaut. Sehr viele kostenfreie Stellplätze, sehr viele kostenfreie Entsorgungsstationen, und natürlich auch sehr viele kostenpflichtige Stellplätze, bei denen man entsorgen kann.
Erwartet keine fancy selbstreinigende Maschinen, wie sie gerne in Deutschland zum Einsatz kommen. In Spanien sind das oft liebevoll gemauerte, manchmal echt schön verzierte und geflieste Stationen, wo auf der einen Seite Wasser entnommen werden kann und auf der anderen Seite die Toilette entleert werden kann. Daneben im Boden eingelassen meist für das Abwasser eine Stelle, wo man bequem gewohnt rauffahren kann.
Müllentsorgung in Spanien
Etwas, was wir ganz besonders lieben in Spanien, sind die vielen Möglichkeiten der Müllentsorgung. Überall stehen große Mülltonnen, die von jedem genutzt werden, auch Mülltrennung ist vielerorts möglich. Wo man in Deutschland in der ländlichen Gegend beispielsweise fast schon Angst haben muss, tagelang auf dem kleinen, eigenen Müllberg sitzen zu müssen, findet man hier die grünen Tonnen quasi überall.
Sich Pakete nach Spanien zuschicken lassen
Auch sich Pakete nach Spanien aus Deutschland beispielsweise schicken zu lassen, geht relativ einfach. Man muss sich die Pakete postlagernd zusenden lassen, wenn man nicht gerade in einem Air BnB, Campingplatz oder sonst wo mit Adresse sitzt. Das heißt, dass unbedingt “LISTA DE CORREOS” am besten fett und in Großbuchstaben über der Empfängeradresse stehen muss, wenn man sich das Paket an eine Poststation postlagernd schicken lassen möchte.
Wir haben uns beispielsweise Hundefutter zu einem UPS Access Point und T-Shirts von Wijld zu einem DHL Access Point zuschicken lassen. Dort muss das “LISTA DE CORREOS” nicht unbedingt dabei stehen, schadet aber sicherlich nicht.
Amazon funktioniert in Spanien genauso gut, wie in Mitteleuropa auch. Man kann bei der eigenen App beispielsweise in den Einstellungen das Land ändern (derzeit in der App das Usersymbol unten anklicken, dann rechts oben auf die Fahne, dann kann man Spanien suchen, oder ein anderes Land) und zack! Spanisches Amazon. Und auf der Seite https://www.amazon.es/a/addresses/add kann man sich dann beim Link “O busca una ubicación de recogida de Amazon cerca de ti” eine Amazon Hub Adresse zu den eigenen Adressen hinzufügen und sich dort die Sachen hinschicken lassen. Das kann sich alles in der Handhabung und in den Links etc. ändern, aber das Prinzip wird das gleiche bleiben. Gib uns gerne Bescheid, wenn wir dir da weiterhelfen können 🙂
Unser zusammenfassendes Fazit für eine Langzeitreise durch Spanien
Spanien ist ein Traumziel für Langzeitreisende und Wohnmobilisten, die eine vielseitige und atemberaubende Natur, sowie eine aufgeschlossene und lebensfrohe Mentalität suchen.
Ob du auf der Suche nach trockenen, rauen Halbwüsten, geologisch spektakuläre Gebieten, endlose Oliven- & Korkhaine, einzigartige Vulkangebiete, oder auch saftige Orangen- & Zitronenbewachsenen Dörfchen bist, Spanien kann das alles zu Genüge bieten.
Die alltäglichen Aufgaben, wie das Waschen deiner Wäsche, sind dank zahlreicher Waschsalons und Self-Service-Maschinen an Tankstellen problemlos möglich. Zudem sorgt das weitreichende Angebot an kostenfreiem Wasser an den Stellplätzen und Trinkwasser in den Geschäften für eine unkomplizierte Versorgung.
Spanien bietet auch umfangreiche Möglichkeiten zur Wohnmobil- und Müllentsorgung, was das Reisen mit dem Wohnmobil einfach macht. Und wenn du ein Paket empfangen möchtest, ist das dank Dienstleistungen wie Amazon Hub oder postlagernder Zustellung problemlos möglich.
Kurz gesagt, Spanien bietet dir als Langzeitreisendem oder Wohnmobilisten alles, was du brauchst, um dein Abenteuer in vollen Zügen zu genießen. Also, genieße das spanische Lebensgefühl und mach das Beste aus deiner Zeit in diesem wunderschönen Land.
Wir haben uns beispielsweise Hundefutter zu einem UPS Access Point und T-Shirts von Wijld zu einem DHL Access Point zuschicken lassen. Dort muss das “LISTA DE CORREOS” nicht unbedingt dabei stehen, schadet aber sicherlich nicht.
Amazon funktioniert in Spanien genauso gut, wie in Mitteleuropa auch. Man kann bei der eigenen App beispielsweise in den Einstellungen das Land ändern (derzeit in der App das Usersymbol unten anklicken, dann rechts oben auf die Fahne, dann kann man Spanien suchen, oder ein anderes Land) und zack! Spanisches Amazon. Und auf der Seite https://www.amazon.es/a/addresses/add kann man sich dann beim Link “O busca una ubicación de recogida de Amazon cerca de ti” eine Amazon Hub Adresse zu den eigenen Adressen hinzufügen und sich dort die Sachen hinschicken lassen. Das kann sich alles in der Handhabung und in den Links etc. ändern, aber das Prinzip wird das gleiche bleiben. Gib uns gerne Bescheid, wenn wir dir da weiterhelfen können 🙂