Ist Honig vegan?
- Zuletzt aktualisiert am: 01. Juli 25
- von Constantin Pinkelnig
Obwohl Honig für viele als gesundes Naturprodukt gilt, wirft er bei vegan lebenden Menschen eine zentrale Frage auf: Ist Honig überhaupt vegan? Auf den ersten Blick scheint er pflanzlich genug – immerhin kommt er ja aus der Natur, oder? Aber die Antwort ist, wie so oft, ein bisschen komplexer.
In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der Bienen und des Honigs ein. Wir schauen uns an, warum Honig aus veganer Sicht problematisch sein kann, wie vegane Alternativen hergestellt werden und worauf du beim Einkauf achten solltest. Mit einer Prise Neugier, Respekt vor tierischem Leben und einem Hauch süßer (pflanzlicher) Inspiration.
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Warum ist Honig nicht vegan?
Die einfache Antwort: Honig ist ein tierisches Produkt. Auch wenn Bienen winzig klein sind und irgendwie nicht so präsent wirken wie Kühe oder Hühner, sie sind trotzdem Tiere. Und was sie da produzieren, ist eigentlich nicht für uns gedacht.
Honig ist für Bienen eine lebenswichtige Energiequelle. Sie sammeln Nektar, verarbeiten ihn in ihren Körpern und lagern den Honig als Vorrat für den Winter ein. Wenn wir Menschen diesen Honig entnehmen, nehmen wir ihnen etwas weg, das sie eigentlich zum Überleben brauchen.
Und auch wenn Imker oft bemüht sind, den Bienen nichts „anzutun“, passiert das manchmal eben doch – sei es durch Stress, den Verlust der Königin oder die gezielte Zucht. Aus veganer Sicht ist das ein Eingriff in das Leben und die Freiheit eines Tieres und somit nicht vereinbar mit einer tierleidfreien Lebensweise.
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Ist Honig Tierausbeutung?
Ja, aus veganer Perspektive schon. Auch wenn der Begriff „Ausbeutung“ hart klingt, beschreibt er in diesem Fall ein System, in dem Bienen für menschliche Zwecke genutzt werden, meist ohne Rücksicht auf ihre natürlichen Bedürfnisse.
In der kommerziellen Honigproduktion werden Bienenstöcke oft künstlich vermehrt, die Königin gezielt eingesetzt und im schlimmsten Fall sogar Flügel gestutzt, damit sie im Stock bleibt. Außerdem wird ihnen häufig der gesamte Honig entnommen und durch Zuckerwasser ersetzt. Das ist zwar energiereich, enthält aber nicht die Nährstoffe, die Bienen eigentlich brauchen. All das geschieht aus wirtschaftlichen Gründen, nicht zum Wohl der Tiere.
Viele Veganer sehen darin eine Form der industriellen Tiernutzung, auch wenn sie kleiner und unscheinbarer wirkt als bei anderen Nutztieren. Aber hey, nur weil eine Biene summt statt muht, ist sie nicht weniger schützenswert, oder?
Welche veganen Alternativen gibt es zu herkömmlichem Honig?
Zum Glück gibt’s heute jede Menge vegane Alternativen, die in Geschmack, Konsistenz und Süße dem Original ziemlich nahe kommen, ganz ohne Bienenbeteiligung!
Diese Alternativen kannst du super auf dem Brot genießen, in dein Müsli rühren oder zum Backen verwenden. Und das Beste daran: kein Bienenstock wurde dafür geplündert.
Apfelhonig bzw. Apfelsüße
- Hergestellt aus Apfelsaft, Zucker und Zitronensaft und meist mit einer anderen Süße noch verfeinert, wie beispielsweise Agavendicksaft
- Der Geschmack ist fruchtig-süß und erinnert ein bisschen an Apfelgelee mit einer Honignote
- Vielseitige Nutzung, sowohl für süße Gelüste, als auch zum Verfeinern von herzhaften Gerichten
Apfelsüße entsteht durch das Einkochen von Apfelsaft. Dabei wird der Saft so weit reduziert, bis die enthaltenen Zucker konzentriert vorliegen und eine sirupartige Konsistenz erreicht ist. Der Prozess kommt ohne Zusatzstoffe aus und basiert ausschließlich auf der natürlichen Süße von Äpfeln.
Löwenzahnhonig
- Besteht in der Regel aus Löwenzahnblüten, Zucker und Zitrone
- Der Geschmack ist blumig und leicht karamellig
- Ein echter Frühlingsklassiker, der sehr gerne selbst gemacht wird auch
Löwenzahnhonig wird hergestellt, indem frische Löwenzahnblüten mit Wasser aufgekocht werden. Nach dem Abseihen wird der Blütensud mit Zucker und etwas Zitronensaft eingekocht, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Es handelt sich um ein traditionell selbstgemachtes Produkt ohne tierische Bestandteile.
Reissirup
- Wird aus Reisstärke gewonnen
- Er schmeckt mild-süß und eher neutral
- Perfekt für Müsli oder zum Backen.
Reissirup wird aus Reisstärke gewonnen, die aus gekochtem Vollkornreis stammt. Mithilfe von Enzymen – oft aus Gerstenmalz oder gentechnikfreien Mikroorganismen – wird die Stärke in Zuckerbausteine wie Maltose und Glukose aufgespalten. Die süße Flüssigkeit wird anschließend gefiltert und eingekocht, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht.
Ein kurzer Auszug über Reissirup von der Verbraucherzentrale Bayern (60sek):
Ein kurzer Auszug zu Reissirup von ARD Marktcheck (40sek):
Dattelsirup
- Hergestellt aus Datteln
- Er hat einen kräftigen, leicht malzigen Geschmack
- Eignet sich super für Desserts oder orientalische Gerichte
Dattelsirup wird hergestellt, indem Datteln zunächst in Wasser eingeweicht und anschließend zu einem Brei verarbeitet werden. Dieser wird gefiltert, um Fasern und Fruchtfleischreste zu entfernen. Der gewonnene Saft wird danach eingekocht, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht. Die Herstellung erfolgt rein pflanzlich und ohne Zusatzstoffe.
Agavendicksaft
- Kommt aus der Agavenpflanze
- Sehr flüssig und neutral-süß
- daher vielseitig einsetzbar – von Getränken bis Pancakes
Agavendicksaft wird aus dem Herzen der Agavenpflanze gewonnen. Der Pflanzensaft wird extrahiert, gefiltert und anschließend schonend eingedickt. Dabei entsteht ein sirupartiges Endprodukt mit hohem Zuckeranteil, das ohne tierische Hilfsmittel auskommt.
Ein kurzer Auszug zu Agavendicksaft von ARD Marktcheck (64sek):
Ahornsirup
- Gewonnen aus dem Zuckerahorn
- Der Geschmack ist herb-süß und hat eine charaktervolle Note
- Perfekt zu Pfannkuchen oder im Porridge.
Ahornsirup entsteht durch das Anzapfen von Zuckerahornbäumen. Der gewonnene Baumsaft wird über mehrere Stunden erhitzt, sodass das Wasser verdampft und der Zuckergehalt steigt. Am Ende bleibt ein konzentrierter Sirup mit dickflüssiger Konsistenz.
Ein kurzer Auszug zu Ahornsirup von ARD Marktcheck (34sek):
Ganze Doku: Ahornsirup - Kanadas süßer Schatz (ARTE 360° Reportage) (52 Minuten)
Dazu habe ich leider noch kein eigenes Bild oder Produkt gefunden, es sieht aber etwas heller aus als „normaler“ Blütenhonig.
Holunderblütenhonig
- Hergestellt aus frischen Holunderblüten, Zucker und Zitrone
- Der Geschmack ist floral, duftig und mild
- Perfekt für Tees, Desserts oder aufs Brötchen
Holunderblütensirup wird hergestellt, indem Holunderblüten mehrere Stunden in Wasser eingelegt oder aufgekocht werden. Der abgeseihte Blütensud wird anschließend mit Zucker und Zitronensaft eingekocht, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht.
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Wie wird veganer Honig hergestellt?
Vegane Honige sind eigentlich Sirupe oder pflanzliche Aufstriche, die aus verschiedenen Zutaten gekocht und eingedickt werden. Dabei orientieren sie sich geschmacklich am Original, kommen aber ohne tierische Hilfe aus, also ganz im Sinne einer pflanzenbasierten Ernährung.
Ein Klassiker ist zum Beispiel Apfelhonig: Apfelsaft wird zusammen mit Zucker und Zitronensaft eingekocht, bis er eine sirupartige Konsistenz bekommt. Das dauert ein Weilchen, lohnt sich aber. Bei Löwenzahnhonig werden die Blüten gesammelt, mit Wasser aufgekocht, abgeseiht und mit Zucker eingedickt. Das riecht und schmeckt herrlich nach Frühling!
Manche Hersteller arbeiten mit Fermentationsprozessen oder speziellen Gewürz- und Fruchtkombinationen, um das „Honig-Feeling“ perfekt zu imitieren. Die Vielfalt ist groß – von DIY-Rezepten bis hin zu professionellen Bio-Produkten ist alles dabei.
Wo kann ich veganen Honig kaufen?
Du musst nicht gleich zur Hobby-Köchin oder zum Kräuterhexer werden, um an veganen Honig zu kommen, obwohl beides Spaß machen kann. Viele pflanzliche Honigalternativen findest du mittlerweile ganz bequem im Handel.
Hier ein paar Möglichkeiten:
Biomärkte wie Alnatura, Denn’s & Co. führen oft mehrere Sorten.
Supermärkte mit gut sortierter Bio- oder Vegan-Abteilung bieten Alternativen wie Agavendicksaft oder Dattelsirup.
Online-Shops wie Vantastic Foods, Veganz oder Boutique Vegan haben eine riesige Auswahl – teilweise sogar mit fancy Sorten wie Lavendel- oder Ingwer-Honig (natürlich vegan).
Wochenmärkte oder lokale Manufakturen haben manchmal selbstgemachte Varianten im Angebot – besonders charmant!
Tipp: Schau auf das Etikett – dort steht meist direkt „veganer Honig“ oder „honigähnlicher Aufstrich“. So gehst du auf Nummer sicher.
Weitere Empfehlungen für deinen Honigersatz:
Fazit
Die Frage „Ist Honig vegan?“ lässt sich recht klar beantworten: Nein, ist er nicht. Auch wenn er natürlich wirkt und vielleicht nicht so offensichtlich tierisch erscheint, ist er das Produkt harter Bienenarbeit – und oft mit problematischen Praktiken verbunden.
Zum Glück gibt’s tolle Alternativen, die süß schmecken, vielseitig einsetzbar sind und dabei ganz ohne Tierleid auskommen. Ob du selbst zum Kochlöffel greifst oder dich im Bio-Regal umschaust – mit veganem Honig machst du nicht nur deinem Gaumen, sondern auch den Bienen eine Freude. Probier’s doch einfach mal aus – süß wird’s allemal!
Spannende Fragen dazu aus der Community
Deine Frage ist nicht dabei? Schreib uns unten in die Kommentare 🙏
Streng genommen nicht. Auch kleine Mengen stammen aus tierischer Produktion und widersprechen damit dem veganen Grundsatz der Tierleidvermeidung.
Ein Blick auf die Zutatenliste hilft. „Honig“ muss dort klar deklariert sein – bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Müsliriegeln oder Dressings kann er versteckt drin sein.
In gewissem Maße ja – Bio-Imkereien unterliegen strengeren Auflagen, doch auch hier bleibt es Tiernutzung. Für viele Veganer reicht das nicht aus.
In den meisten Rezepten: ja! Agavendicksaft ist flüssiger, aber geschmacklich recht ähnlich. Du musst ggf. nur etwas mit der Menge spielen.
Auch Manuka-Honig stammt von Bienen. Die gesundheitlichen Vorteile sind umstritten, und aus veganer Sicht bleibt er problematisch.
Constantin
Als gelernter Koch und ehemaliger Gastronom liebt er es, neue Rezepte zu entwickeln und saisonale Zutaten auf kreative Weise zu kombinieren. Doch seine wahre Leidenschaft gehört dem Norden: Die wilde Natur Skandinaviens, ihre Weite, Stille und raue Schönheit ziehen ihn immer wieder in ihren Bann. Hier, wo die Nächte im Sommer nicht enden und der Winter die Landschaft in eine tiefe, stille Magie hüllt, findet er Inspiration und Freiheit. Gleichzeitig fasziniert ihn die Idee alternativer Lebensweisen und Langzeitreisen – vom Süden Europas bis in den hohen Norden. Für ihn sind sie mehr als nur ein Abenteuer – sie sind eine Rückkehr zu den einfachen, echten Dingen des Lebens.